Kunst ist Teil jeder freiheitlichen und revolutionären Bewegung. Grup Yorum als Kunstkollektiv verkörpert viele allgemeine sozialistische Werte. Diese freiheitlichen Werte sieht der türkische Faschismus unter der Führung von Erdogans Partei AKP als Angriff gegen ihr Schreckenssystem.
Es sind tausende von Gefangenen der verschiedenen revolutionären linken Organisationen und der kurdischen Freiheitsbewegung in den Folterkerkern inhaftiert.
Täglich werden Menschen in der Türkei und in Kurdistan verschleppt und ermordet.
Dagegen sprachen sich Grup Yorum in ihren Liedern und ihrer Kunst aus. Deshalb wurden sie vom Regime als Terroristen stigmatisiert und auf die Terrorliste gesetzt.
Auch in der BRD werden sie verfolgt, denn die Achse Berlin – Ankara besteht trotz oberflächlicher Probleme weiter. Dies zeigt sich in der gegenseitigen Unterstützung zum Ausbau ihrer jeweiligen kapitalistischen Hegemonialansprüche. Ihre gemeinsame Strategie reicht weit in die Geschichte zurück.
Nun haben sich verschiedene Mitglieder von Grup Yorum dazu entschlossen ihre Körper als Waffe gegen diese Ungerechtigkeit einzusetzen.
Helin Bölek und Mustafa Koçak haben schon am 03. und 24. April 2020 ihr Leben im Kampf für die Freiheit der Völker Kurdistans und der Türkei geopfert. Mehrere weitere GenossInnen befinden sich im Todesfasten, das teilweise schon über 300 Tage lang andauert.
Wie schon beim Krieg in Kurdistan und der physischen Vernichtung der fortschrittlichen und sozialen Bewegungen in der Türkei sieht ein Großteil der Welt wieder nur schweigend zu. Im Kern unterscheidet sich der sogenannte demokratische Westen nicht von der Türkei. Die Taktiken sind verschieden, aber die Strategie der Unterdrückung ist die gleiche, nämlich die Unterdrückung einer echten Alternative zu ihrem patriachalen und kapitalistischen System.
Ibrahim Gökçek hatte seinen Hungerstreik in Istanbul am 323. Tag beendet. Seine Band Grup Yorum teilte mit, dass der Widerstand sein Ziel erreicht hat. Er ist zwei Tage später, am 07. Mai 2020, an den Folgen seines Hungerstreiks im Krankenhaus gefallen.
Die beiden revolutionären Gefangenen Özgür Karakaya und Didem Akman sowie die ebenfalls inhaftierten Anwälte Ebru Timik und Aytac Ünsal befinden sich immer noch in Unterstützung der Forderungen von Grup Yorum im Todesfasten.
Grup Yorum stehen für ihre Prinzipien ein und kämpfen mit ihren Mitteln für die Freiheit. Ihre Opferbereitschaft ist für uns ein Beispiel des Kampfes.